Das Buch Aufbruch zur inneren Erfahrung von Georg Schmertzing ist aus zweifacher
Sicht außergewöhnlich. Erstens, wann trifft schon ein Mitteleuropäer in
seiner Heimat eine Erleuchtete, die sich als christliche Mystikerin zu
erkennen gibt und zweitens, wer erlebt schon durch so eine Begegnung den
Beginn einer radikalen spirituellen Wandlung mitten in der Hektik eines
Society- und Unternehmerlebens. In diesem tagebuchartig dokumentierten
Erfahrungsbericht nimmt der Leser teil an dem Aufeinandertreffen zweier
Welten und dem Aufgehen eines Weltbildes, das religiöses Erleben so ganz
anders, so viel freier und doch tiefer erscheinen läßt, als die fundamentalistisch-engherzige
Auslegungsweise mancher Amtskirchenkreise es erlaubt. Vielleicht blitzen
da Erfahrungen auf, die eine Kirche des nächsten Jahrtausends formulieren
und realisieren wird müssen, um zu überleben. Frei nach dem oft zitierten
Rahner-Wort: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein oder er wird
nicht mehr sein." Den Weg der Stille zu beschreiten, Ruhe und Besonnenheit
in den oft hektischen Alltag zu integrieren und eine undogmatische, natürliche
und ganzheitliche Gotteserfahrung zu leben - diese Werte wurden dem Autor
vor allem durch das Lebensbeispiel der Mystikerin Luise Wittmann vermittelt,
die Georg Schmertzing auf seinem Weg zur inneren Erfahrung kennenlernen
durfte und die ihm durch ihr Lebensbeispiel eine lebendige Art der Religiosität
und der Innenerfahrung mitgeben konnte. Die Gespräche und Übungen mit der
Mystikerin sind im zweiten Teil des Buches zu Anleitungen verarbeitet,
aus denen wir alle schöpfen können, um zum Elementaren unseres Daseins
zurückzufinden und zu erkennen, daß es tatsächlich die Ruhe ist, in der
alle Möglichkeiten liegen.