Lebenszeit, Arbeitszeit, Freizeit, Auszeit - Zeit ist eine der grundlegenden Strukturen unseres Daseins. Im Alltag brauchen wir Pausen, sei es das Mittagessen in der Kantine, den Feierabend, das Wochenende oder den Urlaub. Diese "Pausenkultur" hat Gabriela Muri unter die Lupe genommen, denn Pause ist nicht gleich Pause: sie wird sozial, kulturell und individuell unterschiedlich gestaltet. Der zeitlich begrenzte Raum der Pause kann demnach verschieden erfahren werden: als knapp bemessene Unterbrechung, als kurzzeitige Entlastung, als angemessene Erholung, als frei und glücklich verlebter Urlaub oder als kollektive Ausgelassenheit bei Festen. Auf der Grundlage sozial- und kulturwissenschaftlicher Forschungen zum Thema Zeit schildert Gabriela Muri, weshalb in Arbeitspausen eine verinnerlichte Selbstdisziplinierung dafür sorgt, dass die Pausenzeiten eingehalten werden, weshalb wir uns nach einem Urlaub trotz strapaziöser Unternehmungen erholt fühlen und weshalb es in unserer von Zeitknappheit beherrschten Gesellschaft trotz blühender Freizeitindustrie und Wellness-Oasen so schwierig ist, Zeit als "eigene" und als "freie" Zeit zu erfahren.