Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Völkermord im Dritten Reich ist ein Gebiet, das in jeder
Geisteswissenschaft erforscht wird. Die Erklärung des Genozids und die damit
verbundenen Diskussionen um Schuld und Unschuld der Deutschen sind dabei
die zentralen Fragen, die auch in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit
erzeugen. Der Bau des Holocaust- Mahnmals in Berlin verweist auf die
Aktualität der Thematik.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Essay "Organisierte Schuld" von
Hannah Arendt. Es soll untersucht werden, in wieweit das deutsche Volk - nach
Meinung Arendts - Mitwisser und Mittäter an den KZ- Untaten war. Auf die
Gleichsetzung zwischen Deutschen und Nationalsozialisten seitens der
Alliierten, sowie auf die Existenz einer möglichen Teilungslinie, die Schuldige
von Unschuldigen distanziert, soll ebenfalls eingegangen werden. Hieraus
ergibt sich die Frage, wie die Deutschen zu Komplizen des Völkermordes
wurden. Zusätzlich wird Hannah Arendts Idee der Menschheit vorgestellt. Der
Schwerpunkt wird auf die Erklärung gesetzt, wie normale Bürger in den
Genozid verwickelt wurden, da unter diesem Aspekt die Spitzenthese Arendts
am besten klar wird.
Als Literaturgrundlage für diese Arbeit dient, wie oben bereits erwähnt, der
Aufsatz "Organisierte Schuld" von Hannah Arendt.
Die Arbeit ist thematisch aufgebaut. Das zweite Kapitel der Arbeit gibt eine
Biographie Arendts. Im dritten Kapitel wird die "Organisierte Schuld" der
Deutschen (Mitwisserschaft/ Mittäterschaft, Gleichsetzung zwischen Deutschen
und Nazis seitens der Alliierten, Trennung zwischen Schuldigen und
Unschuldigen, Integration in den Verwaltungsmassenmord, Idee der
Menschheit) untersucht. Der Schlussteil (4. Kapitel) stellt die Ergebnisse der
Untersuchung dar. Nach dem Schlusswort sind Anmerkungen und
Literaturverzeichnis vorzufinden.