Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Postmoderne ist ein Begriff, der nur schwer zu definieren ist, was vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass er in sich widersprüchlich ist. Wie ist es möglich, drängt sich die Frage auf, in einer Nachmoderne zu leben, wie es der Begriff suggeriert, und
davon zu sprechen, wenn doch die Gegenwart immer als Moderne empfunden wird.
Was die Postmoderne ist, das heißt, was sich hinter diesem Phänomen verbirgt, ist ebenfalls nicht eindeutig, da es kein einheitliches Programm gibt. Was existiert, ist eine große Zahl an Theoretikern, die sich entweder direkt mit dem Phänomen Postmoderne beschäftigt haben oder deren Denken als postmodern bezeichnet wird. Während jene
das Projekt Moderne kritisiert und als gescheitert bezeichnet haben, arbeiteten diese Gedanken sowie Konzepte aus, in denen sich Schlagwörter wiederfinden, die allgemein mit der Postmoderne in Zusammenhang gebracht werden. In der Tat ist die Reihe der
Schlagwörter, durch die ein erster Eindruck gewonnen werden kann, was es mit der Postmoderne auf sich hat, unheimlich lang, sodass auch hier eine Beschränkung auf die wichtigsten von ihnen geboten scheint. Das Standford Encyclopedia of Philosophie bezeichnet Postmoderne bzw. Postmodernismus, wie das gleiche Phänomen - allerdings nicht als Epoche, sondern als moderne Strömung(1) - bisweilen genannt wird, "as a set of critical, strategic and rhetorical practices employing concepts such as difference,
repetition, the trace, the simulacrum, and hyperreality to destabilize other concepts such as presence, identity, historical progress, epistemic certainty, and the univocity of meaning"(2), womit Postmoderne im Grunde genommen anhand von Schlagwörtern zu
definieren versucht wird. Der Brockhaus bezeichnet die postmoderne Tendenz als Repluralisierung der Gestaltungsmittel, die der von Vertretern der Postmoderne empfundenen Einschränkung der Moderne entgegengestellt wird.(3) Pluralismus ist eines der wichtigsten Merkmale der Postmoderne, wie aus vielen Lexika und theoretischen
Arbeiten hervorgeht.
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1 Bernd Goebel; Fernando Suárez Müller [Hrsg.]: Kritik der postmodernen Vernunft, Darmstadt 2007, S. 12.
2 http://plato.stanford.edu/entries/postmodernism/.
3 Brockhaus Philosophie, Leipzig / Mannheim 2004, S. 269.