Aktuelle stadttheoretische Debatten kreisen um Begriffe wie Eigenlogik (Löw, Berking 2008), Lokalität in einer globalisierten Welt sowie um Dynamik urbaner Alltagspraxen. Das Spannungsfeld zwischen Alltagspraxen vor Ort und darüber hinausweisenden Bezugssystemen verlangt nach einem spezifischen Verständnis des Urbanen. Hier setzt das folgende Buch an und plädiert dafür, das Alltägliche unter praxeologischen Dimensionen einer raum-, zeit- und situationstheoretischen Einordnung zu analysieren. Im Rückgriff auf Lefevbre, de Certeau, Augé und Goffman werden Prämissen einer alltagsorientierten Stadtforschung entwickelt und anhand konkreter Fallbeispiele analysiert. Damit plädiert das Buch für eine stärkere Gewichtung des gelebten Urbanen gegenüber Inszenierungen des Urbanen, die auf Erlebniskonsum und Aufmerksamkeit im globalen Standortwettbewerb ausgerichtet sind.
Der Inhalt
- Die Stadt in der Stadt
- Die Stadt im Kopf: Stadtbilder und ihre Wahrnehmung
- Situative Alltagspraxen: Zwei Fallbeispiele
- Entwurf einer Theorie des Situativen
Die Zielgruppen
StadtforscherInnen und KulturwissenschaftlerInnen
Die Autorin
PD Dr. Gabriela Muri ist Architektin und Kulturwissenschaftlerin, Privatdozentin für Populäre Kulturen an der Universität Zürich, Dozentin am Departement Soziale Arbeit der ZHAW sowie für Architektursoziologie an der ETH Zürich. Sie befasst sich in Forschungs- und Praxisprojekten mit raum- und zeittheoretischen Fragestellungen, mit Stadtentwicklung, Jugendkulturen sowie urbanen Eventkulturen.