Mitten in Afrika zwischen Kenia und Somalia befindet sich das größte Flüchtlingslager der Welt - seit Jahrzehnten. Dadaab ist eine Großstadt. Viele der Bewohner sind hier geboren. Sie dürfen weder arbeiten noch das Lager verlassen. Insgesamt soll hier eine halbe Million Menschen leben, vor den Toren des Lagers kampieren weitere Zehntausende. Sie waren auf der Flucht vor grausamen Shabaab-Milizen, vor dem Hunger und dem Bürgerkrieg. Kenia möchte dieses Lager längst auflösen, aber wohin mit den Menschen? Ben Rawlence hat sechs von ihnen begleitet. Er erzählt von ihrer Herkunft, ihren Träumen, ihren Strategien. Eine packende Reportage und paradoxerweise ein Zeugnis von großer Lebenskraft.
"Eine tiefgehende Reportage und Analyse, die nicht einfach nur laut 'Skandal' schreit." Peter Bauer u.a., ORF-Bestenliste, 22.06.16
"Ben Rawlence ist mit diesem Buch ein Geniestreich gelungen. Es ist also die geschickte Verbindung von Empathie plus Information, die in dieser Sachbuch-Erzählung die Fähigkeit zum größeren Durchblick ermöglicht. Und das ist nicht übertrieben - sie erzeugt so ein universales Bild von Leben und Leid der allermeisten Flüchtlinge unserer Tage: Auf der Flucht vor religösem Fanatismus und politischem Chaos, und leider nur unzureichend geschützt durch universale Gesetze wie Menschenrechte und Genfer Flüchtlingskonventionen, die inzwischen selbst des Schutzes vor einem antihumanistischen Mainstream bedürfen." Martin Zähringer, SWR2 Die Buchkritik, 15.06.16
"Rawlence schreibt in seiner Reportage von unerfüllten Träumen und albtraumartiger Realität, von Perspektivlosigkeit, Glaube, Überleben, Hoffnung. Den Gräueln der Al-Shabaab-Miliz räumt der Autor Platz ein, ebenso wie der beschwerlichen Flucht, aber das mit einem Blick, der die Menschenwürde achtet, der hinter dem Status des Flüchtlings den Menschen erkennt." Geraldine Oetken, Süddeutsche Zeitung, 02.06.16
"Sehr bewegend!" Thomas Böhm, RBB Radio Eins, 01.06.16
"Wie die Realität dieses Bild langsam zerreißt, wie manche Bewohner ihren Stolz trotzdem bewahren, andere am 'buufis', einer Art depressivem Fernweh, verzweifeln, beschreibt Rawlence genauso wie die weltpolitischen Hintergründe, die Lager wie jenes von Dadaab überhaupt erst entstehen lassen. Ein außergewöhnliches Buch."
Barbara Tóth, Falter, 23.03.16
"Rawlence erzählt ganz nebenbei auch die Geschichte der Flüchtlingskrise durch die Augen der Flüchtenden. ? So erinnert 'Die Stadt der Verlorenen' an die Menschen, die hinter der abstrakten Flüchtlings-'Welle' stecken. Deren Schicksale beschreibt Rawlence lebendig, geduldig und ohne moralischen Zeigefinger. Auch deshalb ist ihm ein starkes Buch gelungen." Marc Engelhard, Deutschlandfunk, 21.03.16
"Ben Rawlence zeichnet packend das Porträt eines Ortes, den man nur ertragen kann, indem man sich das Leben woanders vorstellt." Annabelle, 18.05.2016
"Ohne Rührseligkeit schildert der Autor den harten Alltag der Flüchtlinge und gibt ihnen so einen Teil ihrer Würde zurück." Boris Roessler, dpa, 23.06.16