Das entlegene Dorf Obaba, irgendwo in den baskischen Bergen, folgt seinen eigenen Gesetzen. Hier leben verwirrte Herzen, tote Buchstaben und starrköpfige Hühner. Hier stapelt sich das Tomatenkonzentrat in Rosies Eckladen, kriechen Gerüchte um das Haus der Hirten und Eidechsen in unachtsame Ohren. Wer nicht aufpasst, verliert sich auf den Bergpfaden oder hinter der Tür des Nachbarn. Bernardo Atxaga zaubert ein sinnliches Labyrinth, erzählt fantastisch Reales, sucht nach dem letzten Wort und nach Geschichten ohne Ende. Mit Obabakoak erobert er dem Baskischen einen Platz in der Weltliteratur.
Obabakoak ist der Roman des Fabulierens, in dem das Fantastische real und das Reale fantastisch wird und alle Geschichten im Grunde vom Geschichtenerzahlen handeln. Der fiktive Ort Obaba wird zu einem geradezu mythischen Ort universeller Bedeutung und bleibt doch eine in den baskischen Bergen verlorene Kleinstadt. Mit einem spielerischen Blick, der von Deutschland uber Bagdad bis zum Amazonas, von Borges uber Calvino bis Queneau reicht, zaubert Atxaga einen skurrilen Kosmos hervor, verfremdet und parodiert, spielt genussvoll mit Worten, Satzen und Sinnen. Mit Obabakoak hat er der baskischen Sprache ihren Platz in der Weltliteratur erobert.