Jakob Ziegler, Sohn eines Weinhändlers, erlebt als Lateinschüler in Neustadt an der Haardt und als Student in Heidelberg den Vorabend der Reformation. Zunächst in den Ängsten seiner Zeit gefangen, begegnet er dem Ablasshandel, aber auch den Humanisten, deren Ideen ihn begeistern. Als Jurist beobachtete er Martin Luther bei der Heidelberger Disputation (1518) und beim Reichstag zu Worms (1521), wird verstrickt in die Kriege gegen Franz von Sickingen (1523), gegen die Bauern (1525) und in die Verfolgung der Täufer (1527). Schließlich hat er den Mut, eigene Wege zu gehen. Er gestaltet die Umsetzung der Reformation in Hessen mit und gehört auf dem Reichstag zu Speyer (1529) zu den "Protestanten", die unter Berufung auf ihr Gewissen gegen den Kaiser und die Mehrheit der Reichsstände ihren Glauben verteidigten.
Der historische Roman "Der Protestant" beleuchtet die Zeit zwischen 1500 und 1529 im Südwesten Deutschlands. Die Romanfigur begegnet Persönlichkeiten, die in der Zeit der Reformation in der (Kur)Pfalz, in den Reichstädten Worms, Speyer, Landau und Straßburg sowie in Hessen eine zentrale Rolle spielten. Sein persönliches Schicksal offenbart die gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit an der Wende zur Neuzeit. Anhand von Holzschnitten erhalten die Leserinnen und Leser auch einen Einblick in die damals verbreiteten Medien.