Der internationale Kongress "Byzanz als Brücke zwischen West und Ost" (3.-5. Mai 2012) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat die Vermittlungsrolle von Byzanz zwischen den Kulturen im Westen und Osten bzw. der eigenen Kultur zu den Nachbarvölkern hervorgestrichen. Diese Vermittlung wurde dabei nicht nur im Sinne einer Beeinflussung thematisiert, sondern auch in einer rezeptiven Funktion, symbolisiert in seiner Brückenrolle. Eine solche Brücke war ebenso innerhalb von Byzanz zu schlagen, und zwar am Übergang von einer paganen zu einer christlichen Kultur. Der Aktenband, der um weitere Beiträge von SpezialistInnen ergänzt wurde, untermauert die Bedeutung der byzantinischen Kultur und Politik für ein Gesamtverständnis der spätantiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte und führt einmal mehr Byzanz aus einem verklärt orientalischen, weit entfernten, mysteriösen Reich wieder in die europäische Geschichts- und Kulturlandschaft zurück. Dabei liegt der Schwerpunkt besonders auf seinem enormen Impuls, seiner Rezeption und seiner Vermittlung zwischen Europa und dem Orient, in einem immerwährenden process of mobility zwischen Europa, Afrika und Asien.