Iñaki Ábalos und Juan Herreros gründeten 1984 ihr Architekturbüro in Madrid in einer Zeit nach dem Ende des Franco-Regimes, in der Architekten mehr für ihre Bauten als für ihre Theorie geschätzt wurden. Ábalos & Herreros setzten bewusst einen anderen Fokus und etablierten eine fruchtbare Koexistenz von theoretischer Forschung und praktischer Arbeit, die gängige Vorstellungen zur Aufgabe des Architekten in Frage stellte.
2012 konnte das Canadian Centre for Architecture CCA das Archiv von Ábalos & Herreros übernehmen, das gut 250 Dokumente, Skizzen, Dias, Modelle und Zeichnungen zu Projekten aus der Zeit der Gründung des Büros bis zu seiner Auflösung 2006 enthält. 2014 hat das CCA drei Teams eingeladen, mit diesem Archivmaterial zu arbeiten: Kersten Geers David Van Severen aus Brüssel, der in Zürich tätige spanische Architekt Juan José Castellónsowie Florian Idenburg und Jing Liu aus New York gingen das Material mit unterschiedlichen Fragestellungen an.
Das Ergebnis dieser Recherchen präsentiert nun dieses neue Buch. Die zeitgenössische Interpretation des Archivmaterials eröffnet eine neue Perspektive auf den für ihre Arbeit so wesentlichen Planungs- und Entwurfsprozess von Ábalos & Herreros.