»Leben mit Pop - eine Demonstration für den kapitalistischen Realismus«: Unter diesem Motto veranstalteten die Künstler Gerhard Richter und Konrad Lueg 1963 ein Happening in einem Düsseldorfer Möbelhaus. Der »kapitalistische Realismus« wollte die Konsum- und Lebensgewohnheiten der Nachkriegszeit ästhetisch entlarven. Der Band nimmt das Motto der damaligen Kunstaktion auf, um in gesellschaftskritischer Absicht ähnliche Fragen zu stellen. Wie sieht die Realität des Kapitalismus heute aus, seitdem dieser in alle Verästelungen des Lebens Eingang gefunden hat? Es geht um die Paradoxien, die entstehen, wenn der Kapitalismus Kultur und Lebensstil wird; aber auch um seine Bruchstellen und Grenzen in Kunst und Arbeit, Ökonomie und Moral, Alltag und Subjektivität. Mit Beiträgen von Ulrich Bröckling, Diedrich Diederichsen, Georg Franck, Isabelle Graw, Rahel Jaeggi, Cornelia Klinger, Birgit Mahnkopf, Robert Misik u.a.
Wo Kritik war, bleibt Konsum
"In dem Band überzeugen vor allem die poptheoretischen Nahaufnahmen, die die Mechanismen einer immer schnelleren kulturellen Verwertung skizzieren." Harry Nutt (Frankfurter Rundschau, 01.07.2010)
Kapitalismus 3.0
"Verteilt auf die vier Themenbereiche Ästhetik, Ökonomisierung, Distinktion und Konsum leisten die Autorinnen und Autoren des Bandes mutige Gegenwartsdiagnosen und untersuchen die Wechselwirkungen zwischen Kultur und Wirtschaft." (Jungle World, 09.09.2010)