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Prof. Dr. med. Léon Wurmser, geboren am 31. Januar 1931 in Zürich in der Schweiz, gestorben am 15. Februar 2020 in den USA, studierte zunächst an den Universitäten Zürich und Basel Medizin und spezialisierte sich auf Psychiatrie, Psychotherapie und Innere Medizin. Nach seiner Promotion 1959 emigrierte er in die USA, wo er begann, als klinischer Psychiater, Psychoanalytiker sowie als Hochschullehrer an der West Virginia University (Charleston, West Virginia) und der University of Maryland (Baltimore County) zu arbeiten. Nach seiner Emeritierung ist er noch als Psychoanalytiker in seiner eigenen Praxis tätig und arbeitet als Lehr- und Kontrollanalytiker für die New York Freudian Society in New York.
Wurmser war in der Geschichte der Psychoanalyse einer der ersten Analytiker, der das faktische Dogma der Nichtbehandelbarkeit schwerster Borderline-Persönlichkeitsstörungen durch die Psychoanalyse nicht mehr akzeptiert und durch zumindest partiell erfolgreiche Behandlungen widerlegt hat.
Er ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen. Seine herausragenden, in deutscher Sprache erschienenen Werke sind: "Flucht vor dem Gewissen. Analyse von Über-Ich und Abwehr bei schweren Neurosen" (1987), "Die zerbrochene Wirklichkeit" (1988), "Die Maske der Scham" (1990, 2010), "Das Rätsel des Masochismus" (1993), "Die verborgene Dimension. Psychodynamik des Drogenzwangs" (1997), "Magische Verwandlung und tragische Verwandlung. Die schwere Neurose - Symptom, Funktion, Persönlichkeit" (1999), "Die eigenen verborgensten Dunkelgänge. Narrative, psychische und historische Wahrheit in der Weltliteratur" (1999), "Ideen- und Wertewelt des Judentums - Eine psychoanalytische Sicht" (2001, 2016) sowie "Mein Licht in deiner Hand. Betrachtungen eines Analytikers über Religion, Philosophie und Literatur" (2012).
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