Das Projekt "Neue Lernkultur in Unternehmen" im Rahmen des BMBF-Programms "Lernkultur Kompetenzentwicklung - Lernen im Prozess der Arbeit (LiPA)", begleitete von 01.01.2001 bis 31.12.2003 fünf Unternehmensprojekte zur Entwicklung personaler und organisationaler Kompetenzen. In diesem Kontext wurde eine dreimalige Befragung durchgeführt. Dem Projektlagen theoretische Konzepte der Kompetenzentwicklung und des selbstorganisierten Lernens sowie der Lernkultur in Unternehmen zugrunde. Kern der Befragung bildeten die Fragebögen zu lernrelevanten Merkmalen der Arbeitsaufgabe (FLMA) und zum Lernen in der Arbeit (LIDA). Die empirischen Ergebnisse zeigten Unterschiede in den Lernkulturen und der subjektiv wahrgenommenen Lernförderlichkeit der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter durch Führungskräfte und Mitarbeiter. Dabei stuften die Mitarbeiter ihre Sicht der arbeitsförderlichen Lernbedingungen sowie der Kompetenzentwicklung ein, die Führungskräfte die ihrer Mitarbeiter. Die Bedingungen der Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter werden
von ihnen selbst und von ihren Führungskräften zu jedem Befragungszeitpunkt signifikant unterschiedlich wahrgenommen, wobei stets die Führungskräfte diese Bedingungen der Mitarbeiter überschätzten. Arbeitszufriedenheit und das Lernen in der Arbeit sind in allen Unternehmen hoch korreliert.
Für die Praxis in Unternehmen bedeuten die Ergebnisse, dass die Schaffung einer guten Lernkultur für die Arbeitszufriedenheit
der Mitarbeiter von hoher Bedeutung ist. Änderungen der Lernkultur
sind jedoch auch ein langwieriger Prozess, bei dem die Führungskräfte eine wichtige Rolle spielen und eine Vorbildfunktion haben. Es geht darum, Lernangebote zu entwickeln, die den Tätigkeitsspielraum erweitern sowie Vielfalt in den Anforderungen und Transparenz in den Abläufen zu fördern. Das Bieten von Partizipations- und Entwicklungsmöglichkeiten trägt gleichfalls zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.