Ein Bergdorf im Tessin. Das frisch gestrichene Gemeindehaus, die Bar, wo der Alkohol fliet, der Schulbus aus Acquarossa, der Bauer Sosto, der letzte, der Kuhe hat. Das Dorf von Felice. Vor dem ersten Hahnenschrei bricht er auf, der alte Kauz, der meistens barfu lauft, um in einer Gumpe weit oben hinter dem Kiefernwald zu baden. Auch bei Regen, auch bei Schnee. Danach hackt er Holz, pfluckt im Garten Kakis, und wenn er im Wald Pilze findet, kommt er mit Kase zuruck. Der junge Mann aus der Stadt, der mit ihm geht, entdeckt eine nie gesehene Dunkelheit, eine Stille, die horbar, eine Kalte, die Hitze wird - und so manches Geheimnis um den neunzig Jahre alten Mann. Ihm wird klar: Wir durfen uns Felice als glucklichen Menschen vorstellen. Tage mit Felice ist ein minimalistisch erzhlter Roman ber die Kunst des einfachen Lebens und zugleich das Portrt eines Dorfs im Bleniotal. Dort oben, den Hrten der Jahreszeiten ausgesetzt, wo niemand ein leichtes Auskommen hat, sind die Menschen rau und wortkarg und lieber mit den Tieren zusammen. Und doch ist da eine starke Gemeinschaft, die Leben und Tod und den Einbruch des technischen Zeitalters ganz selbstverstndlich teilt. Eine ergreifende, entschleunigende Lektre.
»Ein absolut überraschendes Buch, das zum Interessantesten gehört, das in den letzten Jahren aus der italienischen Schweiz publiziert wurde.«
Aus der Jurybegründung Terra Nova Preis 2019