Das Jahr 2020 war außergewöhnlich. Die Welt wurde von einem neuartigen Coronavirus mit dem Namen Sars-CoV-2 heimgesucht. Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren waren wie früher schon die fast einzigen Möglichkeiten, die Verbreitung einzudämmen und das Risiko der Erkrankung zu minimieren.
Corona war dennoch nicht durchgängig tonangebend. Deutschland leistete sich zeitgleich einige bizarre Auseinandersetzungen über angeblich "strukturellen Rassismus", über Diversität, über vermeintlich ungerechte Ungleichheit, über unrealistische Gerechtigkeitsforderungen. Wir erlebten fortgesetzte Versuche, eine mutmaßlich gendergerechte Sprach- und Schreibweise ebenso wie Fake News durchzudrücken sowie "den Kapitalismus" und die soziale Marktwirtschaft zu diskreditieren. Trat die Klimadebatte zunächst in den Hintergrund, wurde sie in der zweiten Jahreshälfte erneut aufgegriffen. Alte Ideen von Verzicht und Askese wurden ausgegraben. Neue Ideen waren kaum auszumachen.
Sachlich fundiert, ist das Tagebuch gleichzeitig ein persönliches Zeitdokument von Februar bis Mitte November 2020. Herausgekommen ist ein einzigartiges Buch, meinungsstark, liberal und einem rationalen und humanistischen Denken verpflichtet. Das Tagebuch endet mit der Aussicht auf einen Impfstoff und die Abwahl des irrlichternden US-Präsidenten Donald Trump. So ergibt das Tagebuch ein faszinierendes Panoptikum an Ideen und Streitgesprächen, die uns im Jahr 2020, als Corona das öffentliche Leben lahmlegte, beschäftigte.
Erinnert wird dabei an den Londoner Beamten Samuel Pepys, der vor 360 Jahren, 1660, sein geheimes Tagebuch begann, das er fast neun Jahre lang führte, auch während der Pest im Jahre 1665. Was wird die Leser in 360 Jahren an diesem hier vorgelegten Tagebuch interessieren?
Trotz Sars-CoV-2: Die Menschheit wird im Wesentlichen weitermachen wie bisher. Der Autor mahnt: Wir sollten schätzen, was wir an Menschenwürde, Humanismus und Wohlstand haben, denn wir können es leicht verlieren.