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Johann Sebastian Bach:
Johann Sebastian Bach ist ein sehr theologischer Musiker. In seiner Musik verknüpft er musikalische Empfindsamkeit mit reflektierter Übertragung von Texten in Melodien. Bach schafft es, in die Musik hinein seine Glauben als Umgangsform für die Herausforderungen des schicksalhaften Lebens einzubinden. Er adressiert alles Unverstandene seines Lebens an die Impulse, die ihm die Vorstellung Gottes nahebringt. Seine Musik in dieser Partita ist deshalb geprägt von Zweifel und Zuversicht gleichermaßen.
Der theologische Bach verbindet in der 2. Solopartita (BWV1004) Leben und Leiden mit Denken und Inspiration durch den Glauben. Er verarbeitet in dieser Musik seine Trauer um seine verstorbene Frau und wandelt diese Trauer in fröhliche Lebensfreude um. Er reflektiert in dieser Musik die theologischen Anregungen, um das Leben und seine Härten anzunehmen und religiös zu verstehen. Dadurch verpasst er diesen Härten seinen sinnhaften Ort, nimmt ihm seine Schicksalshaftigkeit und findet neue Lebensgewissheit. Bach erzeugt in dieser Solopartita den Ausdruck, mit dem er seine religiösen Empfindungen nach dem Tod seiner ersten Frau Ausdruck verleihen kann.
Eberhard Schnebel:
Eberhard Schnebel ist Trompeter, Theologe und Philosoph. Das Spiel auf der Trompete gibt ihm viel Kraft und Inspiration. Mit der Übertragung der Bachschen Solopartita realisierte er seinen Wunsch, sich abends nach anstrengender Arbeit meditativ den Bachschen Themen, Melodien und Harmonien zu nähern, um Lebenskraft mit Spiellust zu verbinden.
Eberhard Schnebel erlernte das Trompetenspiel in der Bläserarbeit der Badischen Posaunenchöre. Seine Trompetenlehrer kamen vom Conservatoire de Strasbourg und von der Musikhochschule Mannheim. Er war lange Jahre Mitglied im Münchner Bläserensemble bei Hans Rudolf Zöbeley und Hayko Siemens. Der Schwerpunkt seiner aktuellen solistischen Auftritte reicht von reinen Soloauftritten bis hin zu Konzerten mit Orgel und Orchester in Kirche, Konzertsälen und Salons. |