Das zentrale Thema dieses Buches ist die Erkenntnisphilosophie des deutschen Denkers Friedrich Nietzsche durch die Darstellung seiner Kritik an der modernen Gnoseologie oder Erkenntnistheorie (die inneren Annahmen) sowie seines Alternativvorschlags. Nietzsches Entdeckung war die Warnung und Anprangerung, dass die moderne Gnoseologie nichts anderes ist als die Vollendung einer rein ideellen oder metaphysischen Konstruktion, die mit dem antiken griechischen Philosophen Platon etwa im vierten Jahrhundert begann. Aus diesem Grund, so der deutsche Denker, sind die großen modernen theoretischen Konstruktionen oder Weltanschauungen Ausdruck eines völlig abstrakten und antisensualistischen (gegen den Sinn gerichteten) Wissens: ein deutliches Beispiel ist der "deutsche Idealismus" oder die Kulmination des Platonismus in seiner höchsten Ausprägung. Diese Gnoseologie basiert auf dem asketischen Ideal oder der Askese, einer Distanzierung vom Empirischen und einer unerschütterlichen Tendenz zum Metaphysischen. Für F. Nietzsche ist die moderne metaphysische Situation jedoch nur ein Moment oder eine Instanz der Philosophie (abstrakter oder idealer Ausdruck).