Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Das von Hoffmann erwähnte Wechselspiel zwischen Welt und Individuum möchte der Verfasser der vorliegenden Hausarbeit - beginnend bei Hegels System der Sittlichkeit (1802) - in den Blick nehmen. Ferner wird durch Hegels Dreiteilung von Familie, Gesellschaft und Staat in seinen Grundlinien der Philosophie des Rechts (1821) der Kern des Hegelschen Sittlichkeitsbegriffs herausgearbeitet.Zuletzt soll aufgezeigt werden, dass Hegels Verständnis der Sittlichkeit, wenngleich sich die Zeiten seitdem geändert haben, heute noch immer aktuell ist. In diesem Zusammenhang werden aktuelle Probleme benannt. Dies - und der 250. Geburtstag von Hegel - sind Grund genug, sich im Rahmen dieser Arbeit ausführlich Hegels Ausführungen zur Sittlichkeit zu widmen.Mit Georg Wilhelm Friedrich Hegels Ausführungen zur Sittlichkeit knüpft erstmals wieder ein Philosoph thematisch an die Gedanken von Aristoteles an. Bezog sich Aristoteles in seiner Politik mit Blick auf den Staat noch vor allem auf das gute Leben an sich, so richtet Hegel seinen Blick verstärkt auf das Zusammenspiel von Individuum und Gesellschaft.In der betreffenden Sekundärliteratur macht Ritter diese Verbindung zu Aristoteles deutlich: "An die Tradition der von Aristoteles herkommenden »Politik« knüpft Hegel in der Aufnahme des Standpunktes der Sittlichkeit an." Hegel bezieht sich entsprechend nicht nur auf die Thesen von Aristoteles, sondern nimmt auch eine Übertragung in seine Zeit vor.Detailliert betrachtet Hegel sowohl die Rolle als auch die Entwicklung des Individuums innerhalb von Familie und Gesellschaft, welches seine Freiheit letztlich im Staat verwirklicht sieht. Im staatlichen Geschehen und in der Freiheit des staatlichen Geschehens im Rahmen des bürgerlichen Zusammenlebens erlangt der Bürger höchste Vollendung.Hoffmann führt aus, worin letztlich der Schlüssel zu Hegels Verständnis der Sittlichkeit liege: Diese "besteht nicht etwa darin, daß ein an sich schon handlungsmächtiges Subjekt sich die äußere Natur und Welt vernunftförmig unterwirft, sondern in einem Wechselspiel von Welt und Individuum, dessen Ziel der Aufbau einer maximal beziehungshaften Einheit des Unterschiedenen oder das Leben der Freiheit ist." Hegel schenkt der Balance zwischen Freiheit und Verantwortung Bedeutung; es geht ihm um den Standpunkt des vernunftgeleiteten Individuums innerhalb dieses Gleichgewichts.