Wenn ein Arzt Anhaltspunkte für einen nicht-natürlichen Tod findet oder er aufgrund der Gesamtumstände die Todesart als ungeklärt ansieht, ist die Polizei zu benachrichtigen. Die Ursache für die fehlerhafte Feststellung des Todes ist eine zumeist unzureichende Leichenschau. Sie resultiert oft aus einer diffusen Gemengelage aus Zeitdruck, Desinteresse, falsch verstandenem Pietätsgefühl gegenüber den Angehörigen und ärztlichem Selbstverständnis, der Arzt als Helfer. Dazu kommt sehr oft die mangelnde fachliche Befähigung. Jeder Arzt, gleich welcher Fachrichtung, ist zur Leichenschau und Ausstellung des Totenscheines berechtigt. Rechtsmedizinisches Wissen ist nicht erforderlich. Wie sieht damit der Alltag der Leichenschau in Deutschland aus? Selten werden Tote untersucht ... Fünfzehn Geschichten von Kleinganoven über ein Bankräuberpärchen, Mord im Milieu, Kindsmord bis hin zum Doppelmord geben Einblicke in die Ermittlungen und die Funktion der Organisation Polizei, vor, während und nach der politischen Wende 1989. Der Autor beleuchtet die vielfältigen menschlichen Verschlingungen und Herausforderungen der Figuren. Als ehemaliger Kriminalist weiß er, wovon er spricht. Wen wundert es da, dass sein Hauptakteur Matthias, Kriminalist bei der Rostocker Kripo, authentische Züge trägt. In die von ihm erzählten Fälle haken sich also nicht nur die Erinnerungen aus seiner Seefahrerzeit ein.
Nicolai Ludwig, Jahrgang 1952, chinesisches Sternzeichen Wasser Drache, wurde in Dresden geboren und wuchs dort auf. Im ersten Berufsleben war er Seemann, im zweiten Kriminalist. Heute als Pensionär geht er seinen Hobbys und Neigungen nach, ist Skipper und Segel-, Tai Chi-/Qigong-Lehrer, Geschichtenschreiber. Fragt man ihn, wo er wohnt, lautet die Antwort: In Rostock, zehn Minuten vom Meer. Und er fügt hinzu, dass er ohne die See nicht leben kann. Einmal Seemann immer Seemann, sagt man. Auf ihn trifft es wohl zu. Warum schreibt Nicolai? Irgendwann habe er begonnen, seine Gedanken aufzuschreiben. 'Aus den Worten wurden Zeilen, Seiten, Geschichten. Ich hatte einen Platz für die Bilder in meinem Kopf gefunden, die ich gleich einem Buch jederzeit hervorholen kann. Nun ist daraus ein wirkliches Buch entstanden, das ich immer aus dem Regal nehmen und wieder zurücklegen kann.'