Einen großen Einfluß, weit über den Kreis der Anhänger seiner Theologie hinaus, hatten die Predigten des württembergischen Theologen Beck, die er unter dem Titel "Christliche Reden" in einer Reihe von "Sammlungen" veröffentlichte. Die Bezeichnung "Predigten" wurde geflissentlich vermieden, denn in der Form und auch im Inhalt der Reden prägt sich die völlige Unabhängigkeit nicht allein von der homiletischen Ueberlieferung, sondern gleicher Weise auch von allem aus, was an homiletische Kunstregeln erinnern kann. Im schärfsten Gegensatz gegen Schleiermacher und die von ihm beeinflußte Homiletik erkennt Beck christliche Gemeinden, die ihren Namen mit Recht tragen könnten, nicht an. Sie sind ihm Scharen von Katechumenen, ein großes Missionsgebiet, sei es als Nachbildung der alttestamentlichen Gesetzeskirche, sei es als Arbeitsfeld neutestamentlicher Evangelisten, innerhalb dessen das Amt des Gesetzes und der Propheten oder der neutestamentlichen Lehrer und Hirten seines Berufes zu warten hat, Jünger Jesu zu sammeln und die gesammelten zu weiden. Mit den pietistischen Gemeinschaften stand daher der Autor in inniger Verbindung, obgleich er selbst keiner solchen Gemeinschaft angehörte und die Gefahren derartiger Vereinigungen keineswegs verkannte. Johannes der Täufer und der Herr Christus in seinen synoptischen Reden blieben ihm unbedingtes Vorbild für den evangelischen Verkündiger des Wortes. Dennoch sucht man aggressive und strafende Gesetzespredigt bei ihm vergebens. Dieses Werk umfasst eine Auswahl seiner Predigten und Beichtreden.