In "Der Mahdi" entführt Karl May die Leser in eine Welt voller Abenteuer und mystischer Begegnungen. Der Roman spielt im historischen Kontext der kolonialen Auseinandersetzungen im Sudan des 19. Jahrhunderts und beleuchtet die faszinierende Figur des Mahdi, einem religiösen Führer und Befreier. Mays charakteristische Erzählweise, die durch detaillierte Landschaftsbeschreibungen und lebendige Charaktere geprägt ist, schuf einen spannungsgeladenen Text, der sowohl Unterhaltung als auch tiefere Reflexion über Glaube, Macht und Kulturen fordert. Die geschickte Verknüpfung von Fiktion und historischen Elementen verleiht dem Werk zusätzlich eine besondere Tiefe. Karl May, geb. 1842 in Ernstthal, war ein deutscher Schriftsteller, der vor allem für seine Reise- und Abenteuerromane bekannt ist. Mit seiner Leidenschaft für fremde Kulturen und seiner intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Identität lässt sich der Hintergrund des Romans verstehen. Mays Reisen und die Begegnung mit verschiedenen Kulturen prägten sein Weltbild und flossen in seine Werke ein, wobei er stets die Möglichkeit der Verständigung zwischen Völkern betonte. "Der Mahdi" ist ein fesselndes Buch, das nicht nur Abenteuerlustige anspricht, sondern auch Leser, die an der interkulturellen Verständigung und dem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne interessiert sind. Mays Fähigkeit, komplexe Themen durch fesselnde Geschichten zugänglich zu machen, macht dieses Werk zu einer wertvollen Lektüre für alle, die das kolonisierte Afrika und die Ideen von Glaube und Freiheit verstehen möchten.
Auf der Reise durch Kordofan rettet Kara Ben Nemsi den Fakir Muhammad Ahmad vor einem Löwen. Er erfährt, dass dieser sich für den erwarteten Mahdi hält. Auch er ist ein Verbündeter der Sklavenjäger. Kara Ben Nemsi und Ben Nil reiten voraus an den Nil und geraten in die Hände Ibn Asls. Sie befreien sich und treffen auf den Reïs Effendina. Gemeinsam siegen sie in einigen Zusammenstößen und töten Abd el Asl. Der Bruder des Höhlenführers Ben Wasak, Hafid Sichar, wird aus der Sklaverei befreit. Kara Ben Nemsi und seine Gefährten erreichen Faschoda. Der dortige Mudir Ali Effendi Abu Hamsah Miah ("Abu Hamsah Miah" bedeutet "Vater der Fünfhundert" und bezieht sich auf Hiebe) genannt, ist für seine Grausamkeit berüchtigt, unterstützt aber den Kampf gegen die Sklaverei. Weiter im Süden erobert die Gruppe um Kara Ben Nemsi ein Hauptquartier der Sklavenjäger. Ibn Asl ist jedoch bereits auf eine Sklavenjagd in den Südsudan aufgebrochen und entzieht sich somit abermals dem Zugriff des Reïs Effendina.
