Das 20. Jahrhundert war nicht kurz, wie manche geschrieben haben, sondern lang, ja sehr lang. Denn wenn wir heute auf es zurückblicken, erkennen wir die bleibenden Lebensleistungen von Intellektuellen, wie es sie im 21. Jahrhundert kaum mehr gibt. Sie haben gehadert, sie haben geschuftet, sie haben geschrieben und gelebt, vor allem aber ragten sie heraus - und ragen hinein bis in unsere Zeit: von Martin Heidegger bis Jacques Derrida, von Michel Foucault bis Judith Butler. Hans Ulrich Gumbrecht hat viele von ihnen gekannt. In persönlichen Profilen zeichnet der Stanford-Professor, selbst einer der eminenten Denker der Gegenwart, deren Denk- und Lebenswege nach. Damit liefert er stilistisch brillante Skizzen zu einer spannenden intellektuellen Geschichte des nicht enden wollenden vergangenen Jahrhunderts.
Inhalt:
. Martin Heidegger [*1889]: Expressionismus des Seins
. Claude Lévi-Strauss [*1908]: Beschwörer von Strukturen
. Reinhart Koselleck [*1923]: Vergangenheit unter Hypokrisie-Verdacht
. René Girard [*1923]: Prophet des Neids
. Jean-François Lyotard [*1924]: Widerstreit als Prozess
. Michel Foucault [*1926]: Kühle Leidenschaft des Individuums
. Niklas Luhmann [*1927]: Theorie und Komplexitätsproduktion
. George Steiner [*1929]: Distanzierter Aristokrat des Geistes
. Jürgen Habermas [*1929]: Denkenergie für die Öffentlichkeit
. Jacques Derrida [*1930]: Wolke aus Gedanken-Konturen
. Richard Rorty [*1931] und Hans-Georg Gadamer [*1900]: Fluchtpunkt-Verlust und Freundschaft
. Karl Heinz Bohrer [*1932]: Letzter Ästhet
. Friedrich Kittler [*1943]: Genie widerlegter Prognosen
. Peter Sloterdijk [*1947]: Schreiben als Denkereignis
. Judith Butler [*1956]: Engagement und Begriffs-Performanz