Als Höhepunkt der klassischen singhalesischen Literatur gilt das Guttilakavyaya, das "Gedicht über Guttila", oder freier formuliert das Gedicht über den Buddha in einer früheren Existenz als Musiker Guttila. Das Werk entstand in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Es ist eine Bearbeitung des in Pali, der Kirchensprache des Buddhismus, abgefassten Guttilajataka (Jataka Nr. 243) und erzählt in insgesamt 511 Versen, wie der Bodhisattva, also der zukünftige Buddha, in einem früheren Leben als Musiker einen undankbaren Schüler in einem Musikerwettstreit besiegt.
Ziel der von Konrad Meisig vorgelegten vollständigen Ausgabe und kommentierten Übersetzung des Guttilakavyaya ist es, erstmals einer westlichen und - mittels der Sanskrit-Chaya - auch einer gebildeten indischen Leserschaft das Verständnis des in Sri Lanka bis auf den heutigen Tag populären Werks zu ermöglichen - inhaltlich, lexikalisch, grammatikalisch und poetologisch.
Ein Anhang bietet zusätzlich eine Übersetzung des Pali-Guttilajataka, außerdem einen vollständigen Index der singhalesischen Wörter, eine Zusammenstellung der neu aufgefundenen Etymologien sowie der tamilischen Lehnwörter.