Komplexe Translationstheorien stellen die neueste Entwicklung in der Übersetzungswissenschaft dar und versuchen, statt wie bisher zu simplifizieren, die Komplexität des Übersetzens einzufangen. Wie sinnvoll kann aber eine Steigerung translatorischer Komplexität sein und mithilfe welcher Parameter wird sie überhaupt gemessen? Welcher Mehrwert lässt sich durch komplexe Translationstheorien generieren, welche Vor- und Nachteile ergeben sich und wie sieht es mit der Praxistauglichkeit aus? Auf diese und auf weitere Fragen möchte der Autor eingehen und darüber hinaus Inspirationen anregen, die es vermögen, den wissenschaftlichen Diskurs zu befruchten.
Zur Verdeutlichung der Komplexitätssteigerung wird anhand der Historie der Translationswissenschaft der lange Weg von »unterkomplexen« hin zu komplexen Translationstheorien betrachtet und bewertet. Um den (angehenden) Translatoren sowie allen, die sich für das Übersetzen interessieren, zu veranschaulichen, ob derart umfassende Translationstheorien überhaupt brauchbar sind, wird mittels diverser Praxisbeispiele aufgezeigt, wie mit komplexen Theorien gearbeitet werden kann.
Vor diesem Hintergrund wären dann die Herausforderungen des 21. Jh., wie beispielsweise Machine Translation, DeepL-Übersetzungen und ChatGPT zu beleuchten. In diesem Sinne wäre dieses Buch allen, die sich professionell mit dem Übersetzen und mit der Translationswissenschaft beschäftigen, ans Herz zu legen