Demokratie muss jeden Tag "gemacht", wiederhergestellt, verteidigt, ja, erkämpft werden. Dieser Gedanke bewegt zurzeit sehr viele Menschen und lässt sie gegen rechtsradikale Umtriebe auf die Straße gehen. Die 1986 ins Leben gerufene Hambach-Gesellschaft für historische Forschung und politische Bildung e.V. betrachtet die Erinnerung an ihn seit jeher als ihre wichtigste Aufgabe. Das Hambach-Jahrbuch spielt dabei eine tragende Rolle. Denn eine offene Gesellschaft lebt davon, dass sie ihre Vergangenheit(en) - im Guten wie im Schlechten, in Kontinuitäten, Brüchen und Ambivalenzen - stets auf Neue hinterfragt und für sich vergegenwärtigt. In diesem Sinne spannt das diesjährige Jahrbuch bewusst einen weiten Bogen von der Pfälzischen Mairevolution, über die mörderischen Aussonderungspraktiken des NS-Regimes und ausländische Blicke auf das kriegsverwüstete Deutschland, bis zu den Geschichtsklitterungen der Neuen Rechten und ihren Versuchen, die Hambach-Tradition für sich zu vereinnahmen. Zugleich legt es einen Schwerpunkt auf eine in der Geschichtsschreibung so lange vernachlässigte Perspektive: die der Frauen.