Eine Leseprobe finden Sie unter "https://verlag.sandstein.de/reader/98-823_RotesGold"
An den Sprüchen der vergoldeten Kupfergefäße aus der einstigen niederungarischen Bergstadt Herrengrund ist das Staunen der ansässigen Bergleute über die plötzliche Verwandlung ihres Eisenwerkzeugs in Kupfer abzulesen. Der allgegenwärtige Wunsch der Menschheit, schnell reich zu werden, bekam durch die Geschehnisse im 16. und frühen 17. Jahrhundert im slowakischen Erzgebirge neue Dynamik. Fortan beschäftigte man sich intensiv mit der Frage, ob es nicht möglich wäre, Gold zu produzieren. Dieser Kult hat sich in großer Vielfalt auch in der Kunst manifestiert, bspw. in Form von Handsteinen, vergoldeten Schalen, Tummlern und Fassbechern aus Kupfer. In Kunstkammern und Naturalienkabinetten der Frühen Neuzeit waren sie schließlich allgegenwärtig.
Das Grüne Gewölbe Dresden, die Slowakische Nationalgalerie Bratislava und das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang eint das Ziel, diese herausragenden Kunstwerke in einem größeren Kontext zu erfassen sowie mit Ausstellung und Katalog zu würdigen. Die einzigartige Möglichkeit, zehn der bedeutendsten Handsteine der Welt und zahlreiche Herrengrunder Gefäße präsentieren zu können, zeigt den kulturellen Reichtum der mittelslowakischen Bergregion sowie das Standesbewusstsein derer Bergleute.