Die Herausgebenden legen mit "Globale Soziologie" einen Band vor, der in Debatten um die Dekolonisierung der Disziplin interveniert. Sie vereinen Beiträge, die anhand dreier Fragenkomplexe die international bereits geebneten, im deutschsprachigen Raum jedoch kaum betretenen Wege zu einer Globalen Soziologie aufzeigen und erweitern. Sie stellen zunächst die Geschichte der Soziologie auf den Prüfstand und fragen, von welchen Standpunkten aus "klassische" Theorien entworfen wurden und wessen Lebensrealitäten sie erfassen und adressieren. Insbesondere die ungleichen Voraussetzungen in der Konstruktion und Zirkulation von "Klassikern" bei institutionell hergestellter Unsichtbarkeit anderer Werke finden Berücksichtigung. Zweitens gehen die Beiträge des Buchs der Frage nach, welche epistemologischen und methodologischen Schlüsse sich aus diesen historiographischen und theoretischen Kritiken und Rekonstruktionen ziehen lassen. Sie erarbeiten Vorschläge, die einen erkenntnistheoretischen Wandel hin zu einer reflexiven, multiperspektivischen und global verflochtenen Soziologie begründen und fortführen können. Drittens werden Schlüsselthemen identifiziert und anhand empirischer Studien aus der Arbeit-, Migrations- und Geschlechtersoziologie illustriert.
Der Inhalt
- Mit Beiträgen von Fabio Santos, Clara Ruvituso, Stéphane Dufoix, Wiebke Keim, Meta Cramer, Manuela Boatca, Sérgio Costa, Fernanda Beigel, Encarnación Gutiérrez Rodríguez, Eva Bahl und Stefan Schmalz.
Die Zielgruppen
- Studierende, Forschende und Lehrende der Soziologie und benachbarter Disziplinen.
Die HerausgebendenDr. Fabio Santos ist Gastwissenschaftler an der University of California, Berkeley, und lehrt am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin.
Dr. Clara Ruvituso ist Postdoctoral Investigator von Mecila am Ibero-Amerikanischen Institut Berlin.