Marcel Moyse gehört zu den legendären Flötisten des 20. Jahrhunderts. Als Schüler von Taffanel und Nachfolger Gauberts am Conservatoire National de Paris steht er in der unmittelbaren Tradition der "französischen Schule".
Nach seinen frühen Studienwerken zu den Bereichen Technik und Ton sowie Golden Age for the Flutists und Tone Development through Interpretation wird hier erstmals sein letztes Studienbuch (1974) in einer dreisprachigen Ausgabe vorgelegt. In ihm hat Moyse die Summe seiner pädagogischen und künstlerischen Erfahrungen mit dem Ziel niedergelegt, nicht nur professionellen Flötisten, die wenig Übezeit haben, Hilfestellung anzubieten, sondern "allen, die die Flöte lieben und (darüber) die Musik nicht vergessen."
Der Band beschränkt sich daher nicht auf technische, oft aus traditionellen Mustern (Reichert) entwickelte Übungen, sondern fördert alle flötistischen Grundlagen (Tonbildung, Intonation, Artikulation, Phrasierung) an ausgesuchten Literaturbeispielen im Dienst einer musikalischen Interpretation. Wie immer für Moyse ist auch hier das gesungene Wort, die musikdramatische Welt der Oper, das hervorragende Vorbild ausdrucksvoller Gestaltung. Dabei unterstützt Moyse seine Intentionen durch gelegentlich sehr ausführliche, mit dem ihm eigenen Humor gewürzte Anmerkungen, besonders zum Vibrato.
Schwierigkeitsgrad: 3